Domsyndikatshaus

Die heutige Hevellerstraße 8 in Brandenburg ist schon seit jeher Sitz des Syndikus des Domstiftes zu Brandenburg an der Havel. Dieser Titel wurde an einen Juristen vergeben, der das Domstift in Streitfällen vertrat, für die Gerichtsverwaltung der Untertanen und die Abrechnung die Einnahmen des Stiftes zuständig war.

Das heutige Gebäude wird 1907/1908 für den Königlichen Domänenrat H. Poenicke, zur Domäne Brandenburg an der Havel zum Domkapitel gehörig, errichtet. Die Planung und Bauausführung obliegt dem in Brandenburg an der Havel ansässigen Architekten und Maurermeister A. Leue.

Auch heute noch findet sich im Archiv des Domstiftes zu Brandenburg an der Havel die originale Baugenehmigung vom 12.12. 1907 („Bau – Consens Nr. 6“), welche mit folgenden Worten beginnt:
„Dem Domkapitel zu Brandenburg wird zu dem beabsichtigten Neubau eines Wohnhauses mit einem Seitenflügel links und zum Umbau des Seitengebäudes Rechts auf dem Grundstück Dom Nr. 4 hiermit die nachgesuchte Genehmigung Unter Vorbehalt der wohlerworbenen Rechte dritter Personen …erteilt.“

Die Vergabe des Bauvorhabens erfolgt sodann unter Vorlage eines detaillierten Leistungsverzeichnisses an den bauausführenden Architekten Leue. Dieser erhält für die Errichtung des Gebäudes eine Vergütung in Form eines Pauschalpreises.

Nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten in den Jahren 1997/ 1998 beherbergt das Domsyndikatshaus nunmehr unsere Anwaltskanzlei und ist damit als Sitz von Juristen wieder seiner alten Bestimmung übergeben worden.